Kinderchor
Musikschule Lampertheim e.V.
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68623 Lampertheim
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Was im Kinderchor passiert
"Mein Kind kann nicht singen“ - das sagen viele
Eltern über ihre Kinder, und der Kehrschluss lautet
oft: „ Deshalb ist es nicht musikalisch.“
Kinder lernen durch Nachahmung, aber unsere Zeit
und unsere Zivilisation bietet ihnen nicht das
Vorbild, durch das sie den Zugang zu ihrer Stimme
und ihrem Körper als Instrument lernen können. So
ist in unseren Hörgewohnheiten vieles zu tief für
die Stimme der Kinder:
Die Popmusik im Radio, aber auch die Stimmen der
Erwachsenen.
Daher fehlt vielen Kindern das Vorbild, und mit
dem Vorbild der Zugang zur eigenen Stimme.
Sobald sie jedoch ihre richtige Stimmlage ge-
funden haben, können sie leicht richtig und schön
singen.
Dabei ist es wichtig, dass eine auf Kinderstimmen
spezialisierte Fachkraft die Kinder betreut, weil die
Stimmbildung bei Kindern große Sensibilität
erfordert.
Singen und die Gestimmtheit des Körpers
Wer fröhlich ist und sich wohl fühlt, singt oft von
alleine vor sich hin.
Dagegen „verschlägt es einem die Sprache“ oder
„stockt einem der Atem“ in unangenehmen
Situationen. So drückt sich die Gestimmtheit
des Menschen in der Stimme direkt aus und ist
durch Übung veränderbar. Allein die vertiefte
Atmung entspannt und harmonisiert.
„Brummer“ und das Treffen von Tonhöhen
Singen erfordert die Koordination verschiedener
Muskelgruppen im Kehlkopf. Das Treffen von Tönen
gelingt, wenn alle Muskelgruppen
aktivierbar sind. Kinder kennen aber oft nur die
Muskelgruppen, die für die Sprechstimme
verantwortlich sind, und so ist ihr Stimmumfang
auf die Sprechstimmlage beschränkt. Sind sie dann
die Spannungsverhältnisse nicht gewohnt, die zu
einem guten Stimmeinsatz nötig sind,
fallen sie als „ Brummer“ auf, obwohl sie meist sehr
gut hören, welche Töne zu hell oder zu dunkel
sind. Je jünger die Kinder sind, desto
leichter kann man dieses Problem durch
Stimmbildung und Hörschulung beheben.
Klangvorstellung und Instrumentalspiel
Im Kinderchor lernen die Kinder durch Hören und
Nachsingen musikalische Strukturen. Das ist für
Kinder der optimale Lernweg, denn
er ist frei von „ Kopflastigem“. So merken die
Kinder im Kinderchor eigentlich nicht, dass sie
lernen.Geht es dann an das Spielen eines
Instrumentes, so hat das Kind schon eine
Klangvorstellung, an die es dann anknüpfenkann.
Bei allen Instrumenten gilt, dass das, was der Kopf
denkt, auch die Finger spielen können. Gerade
Streicher und Bläser profitieren besonders von
einer Teilnahme am Chor, da sie die Intonation
durch eine innere Vorstellung regulieren müssen.
So unterstützt die Teilnahme am Kinderchor auch
das Erlernen eines
Instruments.
Übereinstimmung mit der Gruppe.
Als Menschen sind wir keine Einzelgänger, und für
Kinder ist daher wichtig, sich in eine Gruppe
integrieren zu können. Nur so lernen sie die später
so oft geforderte Teamfähigkeit. Im Kinderchor
sollen die Stimmen zu einem Gesamtklang
verschmelzen, und dieses Üben fördert, die eigene
Individualität in den Zusammenhang einzuordnen
und dadurch etwas Überindividuelles zu erreichen.
Dabei ist jedes Kind gefordert: die Mutigen als
Vorbilder und Anführer, und die Schüchternen
lernen im Windschatten der anderen, sich zu
entfalten und entwickeln Mut und Selbstvertrauen
in der unbeobachteten Situation in derGruppe.